Drei Artikel befassen sich mit asynchroner Kommunikation bei der Personalbeschaffung. Im ersten Artikel haben wir besprochen, was es ist, welche Vor- und Nachteile es hat und welchen Einfluss die Pandemie auf die Entwicklung hatte. Im zweiten Artikel hat Bram Tierie von Audio Intakes seine Vision vorgestellt und in diesem dritten Artikel teilt Dimiti Knysch von Cammio seine Vision von asynchroner Kommunikation für Recruiting.
Cammio
Mit Cammio ist es möglich, asynchrone Bewerbungsprozesse einzurichten und den gesamten Rekrutierungsprozess zu verschlanken. Der Fokus liegt hierbei auf Videobewerbungen. Anhand der unterschiedlichen Videoformate können Kandidaten durch Personaler direkt im Tool bewertet werden, was die Personalauswahl effizienter und zeitsparender gestaltet.
Videotechnologie
Warum legst du einen besonderen Schwerpunkt auf die Videotechnologie, um die asynchrone Kommunikation zu fördern? Knysch: „Die Personalauswahl erfolgt heute mehr denn je in beide Richtungen, was bedeutet, dass in jedem Schritt des Rekrutierungsprozesses die Interessen der Kandidaten im Mittelpunkt stehen sollten. Asynchrone Videointerviews geben Kandidaten die Freiheit zu entscheiden, wann, wo und auf welchem Gerät sie sich am besten vorbereitet fühlen, um sich bei einem potenziellen neuen Arbeitgeber vorzustellen. Gleichzeitig verdienen Kandidaten einen fairen und unvoreingenommenen Prozess. Asynchrone Kommunikation bedeutet, dass die von den Kandidaten geteilten Informationen standardmäßig gespeichert werden und von mehreren Entscheidungsträgern überprüft und bewertet werden können.“
Vorausplanung
„Asynchrone Kommunikation kann etwas mehr Vorausplanung erfordern,“ sagt Knysch. „Kandidaten die Möglichkeit zu geben, ihre eigene beste Zeit und ihren besten Ort für die Kommunikation zu wählen, bedeutet zwangsläufig, dass Personalvermittler manchmal etwas geduldiger sein und einen gewissen Antwortzeitraum einplanen müssen, in dem jeder die Möglichkeit hat, sich vorzustellen, an einer Fallstudie zu arbeiten, etc. Nachrichten nur noch zum bestmöglichen Zeitpunkt zu lesen erhöht zudem das Risiko, dass ihnen überhaupt keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt wird. Deshalb ermutigen und schulen wir unsere Kunden, ihre Kommunikation so authentisch und persönlich wie möglich zu gestalten.“
4 Hauptgründe
Knysch: „Für unsere Kunden gibt es 4 Hauptgründe über asynchrone (Video-)Kommunikation zu werben. Sie können sich einen persönlichen ersten Eindruck von den Kandidaten verschaffen und erhalten direkt eine Antwort auf alle Fragen, die für die Stelle, das Team und die Organisation wirklich relevant sind. Zweitens setzt es den Kandidaten auf den Fahrersitz. Die Kandidaten können entscheiden, wann ihre beste Zeit ist.. Auch werden Informationen standardmäßig gespeichert und können jederzeit geteilt und objektiv überprüft werden. Und zum Schluss spart es viel Zeit und Mühe im Vergleich zum Telefon-Screening, ohne die persönliche Erfahrung zu beeinträchtigen.“
Automatisierung und Personalisierung
„Ich denke, die Zukunft der asynchronen Kommunikation wird von zwei scheinbar gegensätzlichen Trends geprägt werden: Automatisierung und Personalisierung,“ denkt Knysch. „Die Automatisierung sich wiederholender Aufgaben hilft Personalvermittlern dabei, ihre Zeit effizient zu verbringen, insbesondere wenn das Einstellungsvolumen weiter ansteigt. Die Verwischung der Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben wird neue Möglichkeiten für die Automatisierung eröffnen, da E-Mail und Telefonanrufe nicht mehr die einzigen Möglichkeiten sein werden, um Kontakt aufzunehmen. Wer weiß, ob wir vielleicht bald in der Lage sein werden, Kandidaten anzusprechen, die sich in relevanten Bereichen des Metaverses aufhalten.
Gleichzeitig ist die Entscheidung für eine neue Rolle etwas sehr Persönliches und erfordert viel Vertrauen. Asynchrone Kommunikation kann nur dann erfolgreich sein, wenn es gelingt, diese persönliche Verbindung herzustellen. Video ist ein perfektes Medium, um dies in großem Umfang durchzuführen.
Ich glaube, dass die Technologie der Zukunft es uns ermöglichen wird, in puncto Personalisierung noch weiter zu gehen. Was wäre zum Beispiel, wenn die asynchronen Interviewfragen basierend auf dem, was du bereits über einen Kandidaten weißt, angepasst werden können? Oder wenn Informationen aus einem Interview verwendet werden können, um den Kandidaten anhand seiner Persönlichkeit und seinen Vorlieben optimal durch den Einstellungsprozess zu führen?“